Читать книгу Staatsfeinde онлайн
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»Gott sei Dank, Hannes. Du bist O. K.? Ich hab›s bei der Landung erfahren, abscheulich, diese Gewalt.« Sie wandte sich ans Kabinett und sagte mit Bedauern in der Stimme: »Leute, wir legen alle Aktivitäten mit China auf Eis und geben ein Dementi heraus. Es hat nie irgendwelche Verhandlungen gegeben. Klaus, du kümmerst dich darum.«
Düsseldorf
Erst unter der kalten Dusche erwachte Chris an diesem Morgen. Sie fühlte sich gemartert. Es lag nicht am harten Hotelbett. Der Fall verursachte Albträume. Da half auch das hübsch traurige Gesicht des reizenden Käfers von der Abendzeitung nicht darüber hinweg, von dem sie geträumt hatte, bevor sie schweißgebadet aufwachte.
Vor dem Frühstück besorgte sie sich die neuste Ausgabe der Kölner Abendzeitung. Der Kaffee erkaltete während der Lektüre des Leitartikels. Diesmal erschien der Name Julia Hahn im Klartext, als wäre sie besonders stolz auf ihr Werk. Grund dazu hatte sie. Ein smartes Mädchen, der reizende Käfer, dachte sie schmunzelnd. Julia hatte fast alles aufgedeckt, was in Uwes Meldung aus Wiesbaden von letzter Nacht stand. Ihre Vermutung schien sich also zu bestätigen: Das Phantom verstand sich als Scharfrichter, der das Urteil der Geschworenen vollstreckte. Das Urteil – die Urteile? Automatisch holte sie die Webseite der Geschworenen aufs Display des Smartphones. Es gab kein neues Urteil. Wie sie nach einigem Suchen feststellte, war die Webseite seit einer Woche nicht mehr aktualisiert worden. Auch bei den Geschworenen schien Funkstille zu herrschen. Kein gutes Zeichen, sagte ihr Bauchgefühl. Die Ermittlungen liefen an allen Fronten ins Leere. Nichts an diesem Fall war wirklich greifbar außer den beiden Opfern in Aachen. Aus Ärger zwang sie sich, die scheußliche, kalte Brühe in einem Zug zu trinken.