Читать книгу Staatsfeinde онлайн
95 страница из 146
»Die Autolobby – du meinst den Krawall in Berlin? Ja, das wird unseren Kunden nicht gefallen.«
Sie nickte. »China wird die Importzölle nicht so schnell senken ohne Freihandelsabkommen.«
»Absolut, aber ich denke, unser Freund von der Lippe wird auch nicht so schnell aufgeben.«
Sie trank aus. Schmunzelnd spülte sie die Tasse und stellte sie aufs Abtropfbrett.
»Wetten, der taucht heute hier auf?«, sagte sie lachend beim Hinausgehen.
»Dr. von der Lippe«, meldete die Dame am Empfang eine Minute nach acht Uhr, dem offiziellen Arbeitsbeginn.
Das Erscheinen des Bereichsleiters ›Global External Affairs‹ vom Verband Deutscher Automobilindustrie war so sicher wie das Amen in der Kirche. Ein leichtes Kopfnicken genügte, um Greta herbeizurufen. Gemeinsam erwarteten sie den Stammkunden der PR-Agentur Stein im Sitzungszimmer. Die Aussicht auf einen fetten Deal war ebenso spektakulär wie die aus den Fenstern, die vom Boden bis zur Decke reichten und vorgaben, gar nicht da zu sein. Der Eindruck, zu fliegen, trug nicht unwesentlich zum Erfolg seines Geschäfts bei, war er überzeugt. Die großen Verträge wurden stets in diesem luftigen, lichtdurchfluteten Glaskasten hoch über der Stadt abgeschlossen. Hier fühlte sich der Kunde schwerelos, abgehoben, genau richtig für die teuren Kampagnen.