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Als ich zum Taxistand am Adenauerplatz laufe, muss ich auf halbem Weg zurück, weil ich die Mundschutzmaske vergessen habe. »Ich muss in zwanzig Minuten in der Charité in Mitte sein«, sage ich zum Fahrer, als ich den Matsch vom Aprilschnee am Trittbrett von den Schuhen klopfe. Der Fahrer lässt einen Wortschwall auf mich nieder. Ich verstehe nur, dass ich früher hätte aufstehen sollen. Für ihre ruppige Anschnauzerei sind die Berliner Taxifahrer ja bekannt.

Dann aber manövriert er mich ortskundig an den verstopften Hauptstraßen vorbei und setzt mich vor einem Zugang der Charité ab, der wegen der Pandemie »aus Sicherheitsgründen« geschlossen ist. Ich laufe, nein ich renne von einem zum anderen Ende des Campus, der die Ausmaße eines mittleren Dorfes hat. Die Arzthelferin schaut streng auf die große Wanduhr vor dem Arztzimmer: »Sie sind aber arg verspätet.«

In kribbeliger Erwartung betrete ich das Zimmer des Professors. Es ist so weiß wie sein tadelloser Arztkittel und so karg möbliert, dass es ortlos wirkt. Das Gesicht des Arztes, der einen internationalen Ruf genießt, kenne ich nur von Fotos aus dem Internet. Jetzt verbirgt er seine freundlichen Züge hinter einer Maske, die wie ein Schalldämpfer auf seine Stimme wirkt.

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