Читать книгу Wie mein Vater Hitler den Krieg erklärte. Roman онлайн
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Mir kommt der immer wiederkehrende Satz des Vaters in den Sinn: »Wer im Garten Eden lebt, braucht keinen Urlaub.« Damit hat er die Bitte der Familie abgewehrt, doch einmal in die Sommerfrische zu fahren, möglichst ans Meer. Er war richtig verärgert gewesen, wenn die Sprache auf das Thema Urlaub kam. Sträubte sich da etwas ihn ihm, das wir nicht kannten und nicht wissen sollten? Ein dunkler Fleck in seinem Leben? Ich habe es nie herausbekommen.
Als Handwerksbursche war der Vater jahrelang auf Wanderschaft gewesen. »Ich habe die Welt gesehen«, hat er von sich behauptet. In Wahrheit hatte er nur Deutschland und Österreich durchstreift. Die Postkarten mit Grüßen in Frauenhandschrift, die ich nach seinem Tod in einem Schuhkarton verborgen gefunden habe, sind Zeugnisse seines Draufgängertums. Da muss er erstklassig gewesen sein.
Als er dann sesshaft wurde und eine aus der Postkartensammlung geheiratet hatte, die Mutter, gingen seine Ausflüge über sein Blickfeld tatsächlich nicht mehr hinaus.