Главная » Vernichten читать онлайн | страница 115

Читать книгу Vernichten онлайн

115 страница из 135

Eine Minute vor der Geisterstunde zog er sein zweites Handy aus dem Geheimfach und begann zu tippen. Der auf Englisch abgefasste Text war kurz wie jede SMS an die heimliche Geliebte, die so unerreichbar weit entfernt lebte.

Ganz herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, meine Liebste. Ich denke jeden Tag an unsere Nacht in Sankt Petersburg.

Jene Nacht im Hotel war nicht nur die schönste, sondern vor allem die einzige Erinnerung an sie, die Bezeichnung Geliebte also eine ziemlich unverschämte Übertreibung. Aber sie hatte bisher alle seine Kosenamen ohne Weiteres akzeptiert und stets rasch und warmherzig auf die etwas hölzernen Texte reagiert. Das fachte die Flamme in seinem Herzen jedes Mal aufs Neue an. Kaum war die SMS abgeschickt, stand Fisik sozusagen auf seinen Füßen. Mit einem anzüglichen Lächeln fragte sie:

»Du vögelst doch nicht etwa mit einer heimlichen Geliebten?«

Sie ahnte nicht, wie nah sie an der Wahrheit vorbeischrammte. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken. Es lag nicht an Fisiks aufgeladener Weiblichkeit. Das Handy war sein Problem. Es musste unter allen Umständen geheim bleiben, denn es war sein einziger privater Draht nach draußen, der nicht von den Kollegen gehackt werden konnte. Das Telefon schien sie nicht weiter zu interessieren. Er steckte es mit einem stillen Seufzer ein und beglückwünschte sich einmal mehr für die weise Voraussicht, zwei identische Handys angeschafft zu haben.

Правообладателям