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»Bist du sicher?«
»Euch ist nicht zu helfen. Überzeugt euch doch selbst.«
Sie wandte sich beleidigt ab und widmete sich ihrem Smartphone. Auf dem mittleren der drei Bildschirme, die aus dem Chaos der Platinen, Chips, Trafos und Kabel auf ihrem Pult herausragten, konnten sie es lesen. Irgendwie war es ihr gelungen, in den geheimen Bereich des Armeenetzwerks einzudringen, wo die Pläne, Protokolle und aktuellen Berichte über die Inbetriebnahme des Supercomputers der nächsten Generation verwaltet wurden. Die Spezifikationen der Anlage rechtfertigten durchaus den Spitznamen Monster. Wenn irgendeine Maschine moderne Verschlüsselungen in nützlicher Frist knacken konnte, dann wohl dieses Monster. Andrei klopfte seiner Freundin anerkennend auf die Schulter.
»Gut gemacht, Kleines. Wir werden freien Zugang zum Monster fordern. Da kann der Freund des Alten beweisen, wozu er fähig ist.«
Während der Diskussion über den Supercomputer hatte der Systemarchitekt Fedor am Whiteboard begonnen, einen Lösungsansatz zu skizzieren. Obwohl auch er die genauen Voraussetzungen und Randbedingungen für den Auftrag noch nicht kannte, folgte seine Skizze einer zwingenden Logik. Es war nicht das erste Mal, dass sie in ein gut gesichertes System eindringen mussten. Das Vorgehen war grundsätzlich bekannt. Dieser Auftrag aber verlangte viel mehr als das simple Kopieren fremder Daten oder die Lähmung des Systems durch ›denial of service‹ Attacken. Diesmal mussten sie die Kontrolle über das ganze Peripherie-Subsystem übernehmen, das die Daten verwaltete. Nur so war es möglich, den Auftrag des Unbekannten auszuführen. Fedors Skizze zeigte wie immer klar und ohne unnötigen Schnickschnack einen plausiblen Weg auf, wie sie dieses Ziel erreichen könnten. Andrei nickte zufrieden.