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Gregori rettete sich mit einem Fluch in den Schutz des staubigen Haselstrauchs an der Straße und dankte im Stillen der kleinen Jelena. Hätte sie ihn nicht ein paar Minuten aufgehalten, wäre er der OMON direkt in die Arme gelaufen. Die OMON als mobile Einheit mit besonderen Aufgaben gehörte zwar auch zur Polizei wie die Kripo, aber sie unterstand direkt dem Innenministerium. Die Typen der OMON lebten und wirkten in einer anderen Welt, die er bisher erfolgreich gemieden hatte. So sollte es auch bleiben, verdammt noch mal, sagte er sich und beschränkte sich aufs Beobachten. Er hoffte inständig, Sofia käme nicht auf dumme Gedanken. Es wäre nicht das erste Mal, würde sie sich unnötig exponieren. Seine Hoffnung ruhte wieder auf Jelena. Die Kleine hatte Sofias Mutterinstinkt geweckt, und das war gut so.
Das Sirenengeheul verstummte so plötzlich, wie es angefangen hatte. Außer vereinzelten scharfen Befehlen verlief die Aktion in beinahe unheimlicher Stille. Umso überraschter war er, als unvermittelt ein Motorrad aus dem Dvor auf die Brücke zu schoss. Eine Frau mit wehenden Haaren klammerte sich auf dem Rücksitz an den Fahrer. Sie reagierten nicht auf die lauten Rufe des SWAT-Teams, versuchten offensichtlich verzweifelt zu fliehen. Die Fahrt endete noch vor der Brücke. Eine Gewehrsalve schleuderte die Frau vom Rücksitz auf die Straße und streckte den Fahrer nieder. Das Motorrad prallte gegen einen Kandelaber, überschlug sich und schlitterte jammernd die Böschung hinunter in den Kanal. Fahrer und Passagierin blieben reglos im Staub liegen.