Читать книгу Strohöl онлайн
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Hastig überprüfte sie die Versuchsanordnung, kontrollierte Zusammensetzung, Temperatur, chemische und physikalische Eigenschaften des Gemischs aus Nährstoffen, Enzymen und Mikroben im Tank. Sie las die Messwerte ein zweites und drittes Mal ab und fand keinen Fehler außer dem falschen pH-Wert. Es musste am Chromatografen liegen. Sie nahm sich die Zeit, das empfindliche Gerät vollständig neu zu kalibrieren. Die Grafik, die es danach produzierte, war identisch mit der ersten Analyse. Der Gedanke, keinen Fehler zu finden, schmerzte wie ihr Ellenbogen. Vielleicht sollte sie eine Nacht darüber schlafen und das Ganze morgen in Ruhe wiederholen – aber wer wollte schlafen bei diesem Output? Die banale Zeichnung aus farbigen Kurven, die nur Fachleute verstanden, war es wert, einst auf ihrem Grabstein verewigt zu werden wie Diracs Gleichung der Quantenmechanik in der Westminster Abbey. Die Kurven behaupteten nichts Geringeres, als dass ihre programmierten Bakterien das Stroh vom Mariafeld zu 85 Prozent in Bernsteinsäure umgewandelt hatten, also praktisch vollständig. Dieser Wirkungsgrad entsprach dem Doppelten aller bisherigen Versuche – und war zwanzigmal besser als alles, was die Konkurrenz je zustande gebracht hatte.