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Es war ihr Vorschlag gewesen, den Arbeitsplatz in die Zentrale am Treptower Park zu verlegen, um hier mit Jamie zusammenzuziehen. Das Zentrum für regenerative Therapien in Berlin, BCRT, hatte ihn vom Imperial College in London abgeworben – mit einem Angebot, das er nicht ablehnen konnte. Der Abschied von den Kollegen in Wiesbaden war ihr etwas leichter gefallen, nachdem sich ihr Partner Sven nach Hamburg abgesetzt hatte. Die Liebe: Es gab endlich eine Frau, die sich nicht nur für seinen Porsche Spyder interessierte.

Als Erstes fielen ihr die allgegenwärtigen Überwachungskameras auf, die hier jeden Pfosten schmückten, nicht nur jeden Zweiten wie in Wiesbaden. Beim Anblick rümpfte sie die Nase. Sie hatte sich den Einzug anders vorgestellt oder gar nicht, jedenfalls nicht so deprimierend. Der Eindruck besserte sich kaum, als sie das Büro betrat. Die Luft roch nach Schimmelpilz. Die nackten Möbel und leeren Schränke verbreiteten Endzeitstimmung. Dazu passte die vergilbte Reproduktion von Munchs ›Schrei‹ an der Wand. Auf dem Aktenschrank neben dem Pult stand ein Gemüse, das früher vielleicht einmal grün gewesen war. Die vertrockneten Blätter hätten wohl auch einem Gärtner Rätsel aufgegeben. Sie war allein und froh darüber. So brauchte sie die vernichtenden Kommentare nicht stumm zu schlucken. Eine Reihe Fenster wie in einem alten Schulhaus zeigte direkt auf das Backsteingebäude des Terrorismus-Abwehrzentrums, an das sie sich lieber nicht erinnerte. Kurbeln für die Rollläden gab es nicht. Automatische Jalousien: Der Architekt musste ein Sadist sein. Die geistige Mängelliste quoll über. Sie hätte ihr Saxofon mitbringen sollen, um die negativen Schwingungen zu kompensieren. Sinnlos, sich zu ärgern, sie würde ohnehin nicht viel Zeit in dieser Hightech-Folterkammer verbringen. Dafür gab es jetzt den Sklaven Seidel.

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