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Ihr eigenes nordafrikanisches Aussehen half ihr bei ihrer verdeckten Tätigkeit. Die neuen Glaubensbrüder und -schwestern nannten sie Yasemine, und in Noras langen, dunklen Gewändern, ihrer Arbeitskleidung quasi, verschwand ihre sportliche Gestalt trotz ihrer 1,76 Meter Größe und ließ sie kleiner erscheinen. Hinter ihrer runden Hornbrille blitzten tiefbraune, kluge Augen, die von dichten schwarzen Wimpern eingerahmt waren. Unter ihrem Hidschab oder wahlweise dem Tschador verbarg sie dunkelbraunes, gewelltes, schulterlanges Haar, welches sie meistens zum Zopf zusammengebunden hatte.

Nora hatte sechs Jahre darauf hingearbeitet, in diese Szene einzudringen und aufzusteigen, um über die wichtigen Schaltzentralen geplante Attentate aufzuspüren. Ihre tunesischstämmige Mutter hatte mit ihr als Kind nur Arabisch gesprochen, was ihr ermöglichte, einen Fuß in das Tor der islamistischen Welt zu setzen und das Vertrauen eines entscheidenden Wissensträgers zu gewinnen.

Vor wenigen Minuten hatte sie das Treffen mit ihm in der Gökhan-Moschee beendet, die, eingefriedet von einer niedrigen grauen Betonmauer, hinter der wild und ungeordnet immergrüne Sträucher wuchsen, welche einen idealen Sichtschutz boten, als beliebter Treffpunkt für den islamistischen Austausch genutzt wurde. Die Betonmauer mit dem überdimensionierten Strauchbewuchs wirkte wie eine Aneinanderreihung von lang gestreckten Blumenkästen, die für die hochgewachsenen Pflanzen viel zu klein geraten waren.

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