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Brüderchen, komm, tanz mit mir, beide Hände reich’ ich dir, einmal hin ...
Meine Mutter hatte viele quälende Ideen, mich für meine Existenz zu bestrafen. Wahrscheinlich wäre es für uns alle besser gewesen, sie hätte mich verkauft. Ich aber überlebte diese dunkle Zeit und gelangte zu der Erkenntnis, dass Gott alle Sünden vergeben wird. Aber diese allmächtige Gnade hatte ihren Preis. Für meine göttliche Vergebung lernte ich Opfer zu bringen, aber auch Opfer zu suchen, um jegliche Schuld zu sühnen.
I. Kalenderwoche 49/50 2015
Kapitel 1
Mone
An einem winterlich kalten Hamburger Nikolausabend näherte sich ein Mann mit einer Schirmmütze einer blassgrauen, viergeschossigen Jugendstilvilla, drehte behutsam einen zylinderförmigen Schalldämpfer auf die Mündung seiner schwarzen Pistole und verbarg die Waffe unter seiner Jacke. Er schnippte den Stummel seiner Zigarette auf die unberührte, hauchdünne Schneedecke und richtete seinen Blick auf das Etablissement.
Alle vierzehn Fenster des Hauses waren von außen mit aus grünen Tannenzweigen gesteckten Kränzen, die mit schwungvoll gebundenen, roten Schleifen verziert waren, festlich geschmückt.