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Sevincs nur zurückhaltend geschminktes Gesicht hellte sich wieder auf, als sie die Bedeutung von Julias Worten erfasste. Julia hatte sich nicht nur dauerhaft ihres Textilgefängnisses entledigt, welches – so Julia – einige der muslimischen Glaubensmänner erfunden hatten, um ihre Frauen zu beherrschen, sondern sie würde auch ihren Ehemann verlassen. Sevinc bewunderte ihre Tochter für ihre Furchtlosigkeit und freute sich darüber, da sie ihren Schwiegersohn sowieso nicht richtig leiden konnte.

„Ich versichere dir, Julia, dass ich dich unterstütze, wo immer es mir möglich sein wird.“ Während sie Julia auf die Stirn küsste, winkte sie Massimo zu, der gerade zwei Gläser Prosecco Spumante brachte.

„Ich glaube, das wird euch guttun. Salute!“

„Mohammed wird es dir nachsehen“, sagte Sevinc augenzwinkernd, und gemeinsam stießen sie auf ihren Geburtstag an.

Währenddessen betrat Albert Berend mit einem Blumenstrauß in der Hand das Lokal, eilte zielstrebig auf Sevinc zu und gratulierte ihr mit einem flüchtigen Kuss. Mit großer Anspannung in der Stimme überbrachte er seiner Ex-Frau eine enttäuschende Nachricht. „Ich kann nicht lange bleiben, es tut mir leid, aber ich habe nachher noch einen Termin mit einem der Akustiker.“ Während er sprach, entfernte er ungeschickt das knisternde Blumenpapier und legte es gedankenlos auf den liebevoll geschmückten Tisch. „Es geht um die ‚Weiße Haut‘, diese komplizierten besonderen Decken und Wände für das Konzerthaus.“

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