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„Unveränderlich erscheinende Dinge können sich wandeln, Mama“, hatte sie Julia oft sagen gehört. „Meistens bedarf es hierfür nur eines Wechsels der Perspektive und viel Muts.“

Leise lächelte sie über die Klugheit ihrer Tochter. Heute würde Sevinc, die selber nicht gläubig war, den Auslöser für Julias Veränderung nicht ergründen können, aber vielleicht eine Antwort auf die Frage finden, warum ihre Tochter weinte.

„Ach Mama.“ Julia riss Sevinc aus ihren Erinnerungen.

„An deinem Ehrentag wollte ich nicht weinen, aber ich habe mich so mit Ercan gestritten“, klagte sie.

„Er will nicht akzeptieren, dass ich ein anderes Leben führe, ohne Hijab und ohne Einschränkung. Immer wieder wirft er mir vor, ich sei keine gute Muslima und würde gegen Mohammeds Gebote verstoßen.“

Sevinc hörte diese Vorwürfe nicht zum ersten Mal. Auch Ercans Mutter mischte sich regelmäßig ein und warf ihr ebenfalls vor, Julia würde sie und Ercans Familie entehren.

„Mama, er hat mir sogar gedroht, mich aus der Wohnung zu werfen. Den Jungen will er mir wegnehmen.“

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