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„Dr. Dreyling wird gesucht. Sie haben vermutlich schon von der Vermisstenanzeige gehört oder gelesen.“
Kullmann lächelte herablassend. „Ach das ... ja, ja, natürlich weiß ich davon. Man hat ja heutzutage kaum eine Möglichkeit, sich gegen die Nachrichtenflut zu wehren.“
„Und, was sagen Sie dazu? Hat es Sie nicht überrascht, dass ausgerechnet der Liebhaber Ihrer Frau vermisst gemeldet wurde?“
„Überrascht? Nein. Ich war eher amüsiert. Ein kleiner Feigling, dieser Seelenklempner. Einer, der sich klammheimlich aus dem Staub macht. Der sich nicht traut, seinen Angehörigen eine Nachricht zu hinterlassen. Sandra hatte wenigstens den Mumm, mir reinen Wein einzuschenken, wenn auch nicht von Angesicht zu Angesicht.“
„Dr. Dreyling ist Single. Er hat keine eigene Familie.“
„Ah ...“ Kullmann zog in gespielter Verwunderung die Augenbrauen hoch. „Wer vermisst ihn dann? Mama und Papa?“
„Zu seinen Eltern hat er kaum Kontakt. Die Anzeige wurde von seinen Kolleginnen aus der Praxis aufgegeben.“
„Seine Kolleginnen? Ach! Tja ... das ist aber auch zu dumm, wenn der Hahn im Korb plötzlich ausgeflogen ist ohne jedes Kikeriki.“ Kullmann kicherte amüsiert in sich hinein. Sekunden später wurde er wieder ernst. „Nur zu Ihrer Information, Herr Blume: Es ist mir herzlich egal, ob dieser Mann von irgendjemandem vermisst wird. Das werden Sie verstehen. Aber ich bin ein anständiger Bürger und helfe der Polizei, wenn ich kann.“