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„Hallo, Herr Blume!“
Er fuhr erschrocken zusammen, sah sich um. Draußen, an der Zufahrt zum Innenhof stand Clemens Ritter. Der Urlaubsgast aus dem Haus gegenüber. Den hatte er völlig vergessen. Wo kam der auf einmal her? Verfolgte er ihn etwa? Das Misstrauen, das er am Morgen mühsam beiseitegeschoben hatte, war sofort wieder da. Wie ein kleiner Teufel hockte es auf seiner Schulter und flüsterte ihm Warnungen ins Ohr.
„Hallo!“, entgegnete er knapp und hob die Hand zu einem kurzen Gruß. Schnell wandte er sich ab und beeilte sich, zurück in sein Büro zu kommen.
9. Kapitel
Blume begab sich auf den Weg, als die Sonne tief am westlichen Horizont stand. Die Regenfront war abgezogen, der Wetterbericht versprach eine sternenklare Nacht. Morgen sollte es wieder nass werden.
Er hatte nur kurz mit Katja sprechen können und sie über seinen Plan informiert. In einem Rucksack hatte er etwas Proviant dabei – man wusste nie, was einen erwartete, und die Stunden, irgendwo da draußen versteckt, konnten lang werden. Eine olivgrüne, wasserdichte Plane, unter der er in der Dunkelheit im Wald oder im freien Gelände nahezu mit seiner Umgebung verschmolz, lag ebenso im Kofferraum wie seine Kameraausrüstung mit den hoch lichtempfindlichen Teleobjektiven. Ehe er zu dem Schafbauern hinausfuhr und sich einen geeigneten Beobachtungsposten suchte, wollte er aber einen Abstecher zu seinem Ex-Kunden Martin Kullmann machen. Er musste etwas mit dem Mann klären. Ihm nur ein, zwei kurze Fragen stellen.