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Mehrmals vergewisserte er sich, nichts Verdächtiges zurückgelassen zu haben, um die Ermittlungen nicht in seine Richtung zu lenken. Doch außer seinem Schlüssel und seinem Tuch hatte er nichts bei sich, was ihm unabsichtlich aus der Tasche hätte gleiten können. Ein letztes Mal speicherte er das Dokument und klappte den Laptop halb zu, ganz wie sie ihn vorhin zurückgelassen hatte – freilich mit seinem Tuch über der Hand. Beim Anziehen seiner Schuhe warf er einen erneuten Blick auf den Leichnam. Er war zu jenem Zeitpunkt der Einzige, der über die Information verfügte, dass sie nicht mehr am Leben war. Das Medienecho, das Wien und das Land ab morgen erreichte, würde enorm sein.

Kurz vor dem Gehen legte er eine letzte Kontrollrunde ein. Seinen Blick für Details und das akribische Vorgehen in Kombination mit präziser Vorausplanung – gerade so, als würde man beim Schachspiel mit einem finalen Zug das Schicksal seines Gegners endgültig besiegeln – hatte er von ihr gelernt. Geradezu zwingen musste er sich dazu, den Ort des Verbrechens nun zu verlassen, bevor er seiner Akribie zum Opfer fiel. War er erst einmal aus ihren eigenen vier Wänden verschwunden, gab es kein Zurück mehr. Nie mehr wieder würde er in ihr Reich eindringen können, um ihre Energie aufzusaugen und Kraft für den ohnehin so farblosen Alltag zu tanken. Dass er sein Leben nun ohne sie bestreiten musste, kam ihm in diesem Moment zum ersten Mal in den Sinn. Doch seine Erkenntnis währte nicht lange und ging nahtlos in Triumph über, den er sich selbst von ihr nicht nehmen ließ.

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