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Ein ohrenbetäubender Kracher, ein schmerzhafter Schlag auf den Kopf – und der helllichte Tag so schwarz wie die stockfinstre Nacht. Ja, Gradoneg hatte gerade den Deckel für seinen Sarg abbekommen, aus heiterem Himmel und mit teuflischer Brutalität.

Matthias Frerk Gradoneg wähnte sich im Sterben, wenn nicht schon tot.

Erschlagen von der eigenen Wohnungstür! Begraben unter einem Mordsding aus Vollholz! Tatsächlich. Die eigene Wohnungstür war auf ihn eingestürzt, gleich einer Fliegenklatsche für Unglücksraben. Ein hohes, breites, schweres Ungetüm. Echtes Handwerk aus einer Zeit, als Türen noch Türen waren und nicht bloß ein Hauch Furnier auf Spanholzplatten.

Und wie hatte er diese verflixte Tür noch beim Wohnungsumbau vor seiner Ursula verteidigt. Richtig heldenhaft, kaum zwei Monate ist dies nun her. Alles durfte seine Frau in der Wohnung niederreißen, nur Finger weg von dieser Tür. Diesem Heiligtum der alten Handwerkskunst. Ja, wie ein Umweltschützer an einen Baum hatte er sich an dieses mörderische Ding geklammert. Jede Wand durfte unter Ursulas Gestaltungswillen zu Schutt verfallen, jeder Boden war ihm wurscht und jedes Fliesenmuster recht. Nur eben die Wohnungstür hatte er bis aufs Blut verteidigt.

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