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Durch diese Tür ist unser ganzes Leben ein- und ausmarschiert …, raunzte er dann seiner Ursula vor. Alles was mir wichtig und heilig ist, hab ich durch diese Tür getragen. Den Josef, die Hemma, frisch aus dem Krankenhaus und jahrelang in den Kindergarten. Verstehst du, das ist kein Schrott, sondern ein Symbol, mein Lebenssymbol … Dich … dich hab ich ja auch durch diese Tür getragen …, fügte er dann rasch hinzu, weil Ursulas Mundwinkel schon gefährlich zuckten und es in ihren Augen beleidigt blitzte. Freilich habe ich dich durch diese Tür getragen. Oft! Sehr, sehr oft! Das … das hast du nur vergessen. Falls du’s mir nicht glaubst, holen wir es eben nach, jetzt gleich …, zog er seine Frau zur Wohnungstür hinaus, hob sie hoch und keuchte und stolperte mit ihr ins Vorzimmer zurück. Spürst du’s? Ich mein, die Aura … Das ist ja kein banaler Eingang, das ist eine besondere Aura. Die … die musst du doch spüren. Ein Fotoalbum mit Seelenbildern ist das, unser unsichtbares Familienalbum. Und da er freilich mit diesem halbpoetischen Unsinn bei seiner Frau nichts bewirkte, griff er schließlich zur Angst: Denk doch zumindest an die Sicherheit, wenn dir unsere Erinnerungen schon nichts wert sind. Was gibt es denn Besseres als eine alte Wohnungstür? Sicherer geht’s nicht, glaub mir. So zugekifft sind nicht einmal die schlimmsten Hausbesetzer, dass die da einbrechen. Ist doch völlig logisch: Je schöner eine Wohnung ist, desto grauslicher muss die Eingangstür sein.

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