Читать книгу TodesGrant. Der Tod wünscht Gesundheit онлайн
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Bitte, bitte ... lieber Gott … in zwei, drei Jahren, von mir aus, wenn’s unbedingt sein muss, aber nicht heute. Ich schwör es, dann halt ich meine Goschn und spring selber in die Erde, flehte und bettelte Gradoneg innerlich weiter. Schmeckte sein Blut, wie es sich immer giftiger, dicker und klebriger auf der Zunge anfühlte. Oder nächstes Jahr, bitte. Hol mich halt nächstes Jahr. Ich … ich rauch fast nichts mehr und trinken tu ich nur noch die Hälfte. Das wär gemein, echt. Das kannst du doch nicht machen. Ich sterbe ja gesünder, als ich immer gelebt hab. Das ist doch blöd, verstehst du? Vorher rauch ich wie ein Schlot und jetzt krepier ich. Hörst du!? Falls es dich wirklich gibt, dann kannst du doch nicht so ein hinterhältiger Fiesling … ’Tschuldige … das ist mir rausgerutscht. Unbarmherzig, ich hab wirklich ‚unbarmherzig‘ gemeint. Ehrlich … ich … ich will ja nur leben.
„Bist du deppert!“, vernahm Gradoneg plötzlich eine Stimme. Männlich, tief und fremd. Woher sie kam und zu wem sie gehören könnte, wusste er nicht. Raum und Zeit hatten längst in seinem Kopf ihre Ordnung verloren. Vielleicht stand da wer neben ihm und hatte sich im Vorzimmer über die Tür gebeugt, vielleicht war es auch nur ein Wortfetzen aus dem Stiegenhaus oder von der Straße. „Gibt‘s das?! So eine perverse Sau! Erschlägt sich beim Fluchtversuch mit der eigenen Wohnungstür. Nicht nur grauslich, sondern auch feig. Entzieht sich mit einem Suizid der Verantwortung.“