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Foto 8


Foto 9


Foto 10

Fotos 8-10: Ausführung eines Fußtritts. Einnehmen derGrundstellung oder Bereitschaftshaltung (kamae) (8). Das Bein wird angewinkelt nach oben geschwungen (9). Der Tritt oder Fußstoß erfolgt in gerader Linie (10).

In den traditionellen Karate-Kata gibt es keine Halbkreisfußtritte (mawashi geri). Es gibt auch keine Tritte in der oberen Ebene (jōdan geri). Allerdings gibt es Sprungtritte (tobi geri), die jedoch nur als finale Fall- oder Selbstopferungstechnik (sutemi) zum Einsatz kommen. Tritte, die eine große Ellipse beschreiben, beeinträchtigen die Stabilität und legen die eigenen Schwachstellen bloß. Zudem sind sie für den Kampf mit einem Schwert-Gegner nicht schnell genug, und sie sind nicht für einen tödlichen ersten Tritt geeignet. Außerdem kann man Tritte häufig nicht wirksam gegen einen physisch stärkeren Gegner einsetzen.

Foto 11: Mabuni Kenwa und sein Sohn Kenei bei der Übung des »Fallenden Baumes« (tōboku hō).

Es gibt eine für das japanische Budō spezielle Übung, die man »Fallender Baum« (tōboku hō) oder »zu Boden fallen« (tōchi hō) nennt. In dem oben erwähnten Buch »Die Essenz des okinawanischen Budō-Karate« von Meister Aragaki ist ein Foto abgebildet, das mich als Kind bei einer solchen Übung zeigt. Es stammt aus dem Buch meines Vaters von 1938 »Einführung in die Angriffs- und Abwehrtechniken im Karate«. Es zeigt, wie mein Vater mich stützt bzw. auffängt. Bei dieser Übung gewinnt der Körper seine Geschwindigkeit gleich einem fallenden Baum. Man bringt der Schwerkraft dabei keinerlei Widerstand entgegen. Dieses dem japanischen Budō eigentümliche Prinzip bezeichnet Aragaki als Gipfel menschlicher Körperbeherrschung. Mir persönlich gefällt die Formulierung, unter der die Technik im Itosu-Stil bekannt ist, am besten, auch wenn sie vielleicht nicht sehr wissenschaftlich ist. Man nennt sie hier »Kraft von der Erde leihen«.

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