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Von Meister Nakayama Hiromichi (1869-1958), den man auch den »Musashi (Musashi Bō Benkei oder nur Benkei) der Shōwa-Zeit« oder den »letzten Heiligen des Schwertes« nannte, stammen die folgenden Worte: »Karate macht die bloße Hand zum Schwert. Und das ist mehr als nur eine Metapher. Die Karate-Faust ist ein Schwert.«

In historischen Dramen sieht man die Kämpfer meist munter aufeinander einschlagen. Japaner nennen dies chanbara.39 Aber ein solcher Schlagabtausch ist nur möglich, wenn, wie beim Kendō, zwei mit Kopf- und Körperschutz bekleidete Trainingspartner, immer auf die richtige Distanz achtend, die Schläge aufeinander einprasseln lassen. Im Kampf mit dem wirklichen Schwert entscheidet der Moment des Schwertziehens über Sieg oder Niederlage, und der erste Schlag entscheidet über Leben oder Tod. Einen zweiten gibt es nicht. Auch wenn der erste Schlag nicht mit der Wucht der Jigen-Technik geführt wird, ist er tödlich.

Die Tatsache, daß Meister Matsumura die Jigen-Schwerttechnik, den »Hausstil« der Samurai aus Satsuma, perfekt beherrschte, sollte einen entscheidenden Einfluß auf die Gestaltung des Shuri-te ausüben. Jene Samurai, die Okinawa seit 1609 besetzt hielten, waren es schließlich, die jedem, der auf Okinawa die Kampfkunst mit bloßer Hand lernte, beim Training als Gegner »vorschwebten«. Ohne Zweifel war es Matsumura Sōkon, der Vollender des Shuri-te, der Karate nach dem Grundsatz gestaltete, den Gegner mit dem ersten Schlag oder Tritt zu töten.

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