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Foto 2: Der Purpurwolken-Palast im Wudang-Gebirge (武當山紫霄宮, Wudang shan Zixiao gong), erbaut 1413, ein berühmter daoistischer Tempel.

Aus Sicht des Daoismus ist es sinnlos, an eine Sache zu glauben, und solch ein Glaube ist auch nie von Dauer, wie die Geschichte immer wieder beweist. Der Mensch soll an nichts glauben, bzw. er soll nicht glauben. Dadurch ist sein Geist offen und tatkräftig. Der Geist soll auch nicht durch Zersplitterung gelähmt werden. Ein gelähmter oder abgelenkter Geist ist nicht tatkräftig. Die Chinesen verwenden für dieses Freihalten des Geistes präzise, doch für uns oft schwer verständliche Begriffe wie wuwei (ohne Handeln, 无为), wuwo bzw. wusi (ohne Ego, 无我 无私) und wuzhi (ohne Wissen, 无知). Diese dem westlichen Denken wenig vertrauten Konzepte sind mit den inneren Kampfkünsten des wushu, wie sie beispielsweise in den Wudang-Bergen gelehrt werden, untrennbar verbunden.

Die Philosophie der inneren Kampfkunststile spiegelt sich in den Techniken des baguazhang und zuibaxian (醉八仙) wider. Das baguazhang besitzt acht Grundtechniken, die endlos miteinander kombiniert werden können, so dass es letztendlich gewissermaßen gar keine Techniken mehr gibt. Im zuibaxian erweckt man beim Gegner den Eindruck der Handlungsunfähigkeit, und doch ist man auf diese Weise unerreichbar für Angriffe. Diese Elemente drücken den daoistischen Inhalt des wushu klar und dennoch auf mit Worten kaum zu beschreibende Weise aus.

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