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Über die inneren und äußeren Stile wird viel erzählt; manches davon ist wahr, anderes muss mit Vorsicht genossen werden. So heißt es beispielsweise: Innere Stile sind passiv, und man wartet in ihnen den Angriff des Gegners ab, um die entstehende Kraft aufzunehmen und auszunutzen. (Ein Angriff ist immer wie das Öffnen einer Tür. Es entsteht eine Schwäche, die ausgenutzt werden kann.) Die äußeren Stile hingegen sind aktiv und bevorzugen den Angriff. Innere Stile beruhen nicht auf der Muskelkraft, und man arbeitet von innen nach außen. Äußere Stile setzen Muskelkraft ein, und die Arbeit erfolgt von außen nach innen. Innere Stile beinhalten die Philosophie des Daoismus und äußere die Philosophie des Buddhismus.

Es gibt unzählige solcher Theorien und Begründungen. Tatsache ist, dass es eine strikte Teilung nicht gibt und auch nie gab. So benutzen beispielsweise auch die äußeren Stile Techniken, um die Kraft eines gegnerischen Angriffs aufzunehmen. Stellenweise sind beide Lehren deckungsgleich. Außerdem haben sich die Philosophien von Buddhismus und Daoismus wechselseitig beeinflusst. Die Shaolin-Mönche haben Frieden und Harmonie ebenso zum Ziel wie die Daoisten. Auch Buddhisten können taijiquan trainieren, und umgekehrt kann ein Daoist knallhartes hongmen ausüben. Der Stil bajiquan zum Beispiel kann als innerer Stil angesehen werden, obwohl seine Techniken oftmals einen markigen und extrem kraftvollen Eindruck machen. In den äußeren Stilen wird genauso mit dem dantian gearbeitet wie bei den inneren Stilen.

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