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Szene aus einer chinesischen Oper. Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert.

Doch zurück zum Thema. Während der Kulturrevolution entwickelten Wushu-Professoren, u. a. unter der Leitung von Wen Jingming, die sogenannte guidingquan (规定拳), eine festgelegte Faustform des neuen wushu. Mit dieser Form ist Jet Li13 All China Wushu Champion geworden. Diese guidingquan enthält bereits Elemente der chinesischen Oper. Wen Jingming erforschte diese Form wissenschaftlich und fand heraus, dass es, wenn man sie von Anfang bis Ende läuft, hinsichtlich der körperlichen Leistung so ist, als würde man einen 8 000-Meter-Lauf mit sehr hoher Geschwindigkeit absolvieren.

Ich selbst trainierte diese Form ganz zu Anfang meiner Zeit in China. Meister Li ließ sie mich üben, obwohl ich damit nicht einverstanden war. Nach einer Weile hatte ich genug. Ich erklärte Meister Li, dass ich mir für diese Art des wushu zu schade sei. Ich kam mir veralbert vor. Anfangs war Meister Li nicht sehr froh, dass ich ihm meine Meinung so offen sagte. Er antwortete, dass ich für die »richtigen Sachen« noch nicht das nötige jibengong (基本 功)14 hätte. Natürlich braucht man für die guidingquan auch gewisse Grundlagen, und man muss schon ein guter Athlet sein, um sie zu meistern, aber für die traditionellen Formen braucht man eben noch ein bisschen mehr. Man benötigt explosive Kraft (baofali), während man in den modernen Formen mit seinen Techniken mehr »malen« (画拳) wird. In den alten Formen gibt es Anwendungen, in den neuen Formen wird darauf nicht mehr eingegangen. So trainierte ich in der Folge drei Jahre traditionelles jibengong und ließ das aus meiner Sicht fruchtlose Guidingquan-Training weg.

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