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Das Kyokushin-Karate gilt als eine der kampfstärksten heutigen Kampfsportarten. Diese Schule war ein Wegbereiter für das erfolgreiche und profitable K-1-Wettkampfgeschäft.43 Das kyokushin hat sich zwar in eine kommerzielle Sportart gewandelt, aber sich dennoch etwas von seinem alten Wesen bewahren können. Dieses Beispiel zeigt, wie die Kultur des wushu und der Kampfkünste allgemein heute sein könnte und vielleicht sein sollte.


dong quan bu liu qing, liu qing bu dong quan

Zuschlagen ohne Nachsicht (Mitgefühl),

aus Mitgefühl (Nachsicht) nicht zuschlagen.

Der Xiake-Geist

Die Verkörperung des höchsten Ideals in der chinesischen Wushu-Kultur ist seit frühester Zeit der xiake (俠客). Im alten China war der xiake ein Kämpfer, dessen Handeln durch Edelmut geprägt war.


Ausschnitt eines chinesischen Drucks aus dem 19. Jahrhundert; zu sehen sind 8 der 108 Räuber vom Liangshan-

Die xiake waren zwar meist Einzelgänger, die keinem Herrn folgten, doch wenn es die Umstände geboten, bildeten sie auch Gruppen oder manchmal Armeen aus Individualisten, die sich – wenn auch nur oberflächlich – vom Konfuzianismus zu lösen vermochten. In dem bekannten Roman »Die Räuber vom Liangshan-Moor«44, werden 108 bekannte xiake der Song-Dynastie dargestellt. Sie wurden, ganz ähnlich den Sherwood-Forest-Gefährten Robin Hoods, mehr oder weniger unfreiwillig zu Gesetzlosen und lebten und handelten nur nach den Regeln ihres Gerechtigkeitsempfindens. Und so, wie sich Robins Gesellen im Bogenschießen übten, trainierten auch die chinesischen xiake ihre Kampfkünste. Die Bezeichnung »chinesischer xiake« stellt hier keine Verdopplung dar, sondern verweist darauf, dass es in der Weltgeschichte und -literatur immer wieder Charaktere gegeben hat, die alle Attribute eines echten xiake aufwiesen.

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