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Für das von der Insel Okinawa stammende Kobudô1 gilt prinzipiell das gleiche. Allerdings waren dem einfachen Volk, das diese Kampfkunst hervorgebracht hat, intellektuelle oder philosophische Konzepte anfangs noch fremd. Die Schöpfer des Kobudô waren vor allem pragmatisch eingestellt. Was für sie zählte, waren die reinen Kampftechniken mit improvisierten Waffen aus alltäglichen Werkzeugen der Bauern und der Fischer. Somit handelte es sich zu Beginn genau genommen um Kobujutsu, in dem die kriegerische (Bu) Technik (jutsu) das, was sich als Beginn einer Methode innerer Entwicklung (Dô) herausbildete, in den Hintergrund treten ließ. Natürlich sind auch in jener Zeit bereits verschiedene kulturelle Elemente, die charakteristisch für die Insel Okinawa waren, in die einheimischen Kampfkünste eingeflossen. So lassen sich beispielsweise in manchen klassischen Kata des Karatedô (Koshiki Kata) Bestandteile der traditionellen Tänze der Insel (Odori) nachweisen.2 Aber erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts verbanden sich die Techniken wesentlich mit bestimmten geistigen Elementen, die anderen japanischen Kampfkünsten entstammten. In jener Zeit entwickelte sich aus der kriegerischen Kunst des Kobujutsu die Kampfkunst des Kobudô, und dieses Kobudô wurde Teil der großen Familie der japanischen Kampfkünste. Letztere waren allesamt Wege (Dô, Michi) für den Menschen, der nach Vervollkommnung strebte. Die Herausforderung dieser Wege bestand in dem intensiven Üben von Techniken, die Ausdruck der Einheit zwischen Körper und Geist waren. Diese Einheit, die durch perfekte Beherrschung der Bewegungsformen und Haltungen erreicht wurde, war die Quelle für vollkommene Effektivität in jeder Hinsicht.

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