Читать книгу Böse Affen. Kriminalroman онлайн
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»Es würde zu lange dauern, das zu erklären. Hören Sie, Frau Heller, Sie müssen … oh, Mister Kong!«
Was sie musste, erfuhr Leo nicht mehr, denn angesichts des chinesischen Geschäftsmannes, der wie aus dem Erdboden gewachsen vor ihnen stand, verstummte Ken Zhang, als hätte man ihm den Strom abgestellt. Mister Kong entpuppte sich als dicklicher älterer Herr im grauen Anzug, mit schwarz gefärbten Haaren, Goldrandbrille und multifunktionaler Uhr am Handgelenk. Und er spuckte Gift und Galle. Ein Schwall chinesischer Wörter wurde über Ken ausgekippt, es |13|klang wie Wasisthierlos-wosindmeineAffen-ichverlangeeineErklärung-daswirdFolgenhaben-Siesindentlassen. Ungeachtet seines Politbüro-Aussehens bestand kein Zweifel, wer jetzt das dominante Männchen war.
Der junge Chinese versuchte Haltung zu bewahren. Mit zusammengebissenen Zähnen presste er eine Antwort hervor. Kong äußerte etwas im Befehlston, was sein Assistent mit einer steifen Verbeugung quittierte, und wandte sich um, ohne den noch ungefüllten Lotusteich, die Bambusstaude oder gar Leo eines Blickes zu würdigen. Er schien zu erwarten, dass sein Assistent ihm folgen würde, doch offenbar war Ken durch den Auftritt seines Chefs völlig aus dem Takt geraten. Er stieß gegen den Bambus, den Leo extra aus dem Weg geräumt hatte, und stürzte mit rudernden Armen mitten hinein. Ein hässliches Knirschen war zu hören, als der große Holzbottich umkippte und die Staude in der Mitte abknickte. Das Holz splitterte, schwarzbraune Erde ergoss sich über den Boden und in das leere Becken.