Читать книгу Böse Affen. Kriminalroman онлайн
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Irene Sorghut versetzte dem zerstörten Bambus einen wütenden Fußtritt. »Schaffen Sie das Zeug auf den Müll und |15|sorgen Sie dafür, dass alles so läuft, wie man es von unserer Firma erwartet, verstanden?«
Leo ließ sie noch ein wenig die empörte Chefin spielen, verschwieg vorsichtshalber die geklaute Sackkarre, wies nur kurz auf die fehlende Hilfe hin – der Azubi werde dringend beim Kranzbinden gebraucht, hieß es daraufhin, vier unerwartete Todesfälle seien dazwischengekommen, so etwas passiere nun mal, und noch mehr Hilfskräfte könne man nicht einstellen – versprach, versicherte, beruhigte und stellte, als sie wieder allein war, fest, dass sie doch nicht gekündigt hatte.
Konnte sie ja morgen auch noch tun. Lieber unterbezahlt als ganz ohne Geld. Als kleinen Lastenausgleich würde sie den derangierten Bambus mitnehmen, der war doch viel zu schade zum Wegwerfen. Einen passenden Kübel hatte sie im Keller, und auf ihrem großen Dachbalkon war noch viel Platz.
Als es Abend wurde, hatte Leo alle Grünpflanzen an Ort und Stelle geschafft, zwei Steinlaternen und einen Buddhakopf aufgestellt, die Standfläche penibel gesäubert und Wasser in das Becken gelassen. Den Lotus würde sie erst am nächsten Morgen einsetzen. Es war zu befürchten, dass er alle paar Tage ausgetauscht werden musste, aber solange Mister Kong für den ganzen Aufwand zahlte, sollte sie das nicht kümmern. Inzwischen waren die Techniker eingetroffen, verlegten meterweise Kabel, installierten Anschlüsse, Scheinwerfer und einschüchternd nach Hightech aussehende Gerätschaften. Mit einer Sackkarre konnten auch sie nicht aufwarten, aber ausgerechnet der Typ mit dem Biber-Shirt räumte hilfsbereit seinen Rollwagen frei und half Leo, den mithilfe eines Stocks und rot-weißem Absperrband notdürftig geschienten Bambus |16|hinaus zum Lieferwagen zu schaffen. Er spendierte sogar noch etwas Noppenfolie für das asiatische Gestrüpp, wie er es nannte. Leo zögerte einen Moment, ob sie ihn wegen der Affengeschichte fragen sollte, ließ es dann aber bleiben und bedankte sich nur.