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Nacht in der Prärie
Queenie umklammerte das Steuerrad. Ihre Kräfte reichten kaum mehr aus, um es festzuhalten. Der Sturm fauchte von den Wüsten Mexikos und Arizonas bis hinauf in die Eissümpfe des kanadischen Nordens; es war ein Land wie für den Sturm geschaffen, sein Reich. Er orgelte nicht in den Bäumen; ihr klägliches Geäst war für ihn nichts als ein unwürdiges Spielzeug, das er entblätterte und brach. Mit dem Staub spielte er und mit den Wolken, er drehte sie durcheinander, dass das Untere nach oben, das Obere aber nach unten kam. Dächer warf er in die Luft und polterte mit ihnen wieder auf den Boden. Durften sie ihn hindern? Sein Bruder war der Blitz, der vom Himmel zur Erde fuhr, und er heulte gegen das Gebrüll des Donners, das nicht gewaltiger sein konnte als die Stimme des Präriesturms.
Queenie sah den Weg nicht mehr. Das Tageslicht konnte noch nicht erloschen sein. Aber Staub und Wolken ließen es nicht mehr durchdringen. Wieder brachen Wassermassen herunter; sie trommelten auf das Dach des Wagens, die Scheiben trieften. Der Weg wurde im Umsehen ein Bach, ein reißender Bach. Er nahm Erde mit, grub sich neue Betten und lehmige Canyons bis zu einem Meter Tiefe, wusch die Erde unter den Rändern weg und spritzte unter dem Wagen. Queenie bremste, aber sie hatte sich schon zu weit gewagt im unübersichtlichen, schlüpfrigen, ausgewaschenen Gelände. Der Wagen rutschte und stellte sich schief. Er war mit einem Hinterrad in einer tiefen, glitschigen, wasserdurchspülten Furche hängengeblieben.