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»Inya-he-yukan«, sagte sie leise, deutlich, andächtig, als sie auf der nassen Wiese lag und wieder Mond und Sterne leuchten sah. Seine Augen waren merkwürdig, aber sie glaubte, alles, was darin verschlossen war, auch in sich verschließen zu können. Sie konnte warten; die Seligkeit kannte keine Zeit.
Sie bemerkte erst jetzt, dass er keine Kleider trug, sondern nur den ledernen Lendenschurz nach alter Indianerart, am Gürtel ein Stilett, am Schulterhalfter zwei Pistolen. Nahebei weidete ein Pferd, das ebenso triefendnass war wie die beiden ersten Menschen in der Urzeit der Prärie. Sie lächelte, und auf seinem Gesicht erschien auch ein Lächeln, wie sie es noch nie bei ihm gesehen hatte; es war freundlich, in sich vollendet und ohne allen Spott.
»Weißt du noch?« sagte sie. »Ich habe einen kleinen Kaktus … da gepflückt, wo du mich das erste Mal in die Arme genommen hast. Ich war elf Jahre alt, und du warst sechzehn … und du warst noch einmal sitzengeblieben. Das Flaggengelöbnis hast du immer wieder falsch aufgesagt, und bei Mr Teacock wolltest du überhaupt nicht sprechen.«