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»Wir wissen das nicht, und ich hoffe, wir werden es nie erfahren«, antwortete Marder und stand abrupt auf. »Komm, lass uns in den Wald gehen. Vielleicht kommen wir dort auf schönere Gedanken.«

Ein Irrtum. Große Bereiche des Waldes befanden sich im Zustand absurder Verwüstung. Kyrill hatte breite Schneisen der Zerstörung in den Wald gerissen. Es gab kaum Übergänge zwischen den Flächen, wo der Wald gnadenlos abrasiert worden war und denen, wo er beinahe unberührt stehen geblieben war. Vor allem Nadelbäume mit ihren flachen Wurzeln hatten der Gewalt des Windes nichts entgegenzusetzen gehabt. Die Bäume waren aus der Erde gerissen und lagen ineinander verkeilt auf dem Boden. Andere waren abgebrochen, entweder auf halber Höhe oder unterhalb ihrer Krone, ihre bizarren Stümpfe zeigten in den Himmel wie verhöhnend erhobene Finger. Marder musste an die Stahlträger des World Trade Centers in New York denken, die aus den Ruinen der beiden in sich gesunkenen Türme empor ragten. Aus den Wunden der Bäume floss der Saft, der sie am Leben gehalten hatte. Marder musste unwillkürlich an die toten Menschen denken, die er zu oft in seinen Berufsjahren als Kriminalist betrachten musste. Auch aus ihren Wunden war oft der Saft des Lebens geflossen, nur war es nicht Harz, sondern Blut gewesen.

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