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Den wenigen Laubbäumen, die in diesem Bereich des Waldes gestanden hatten, war es nur wenig besser ergangen. Einige |36|von ihnen waren ebenfalls unter der ungeheuren Wucht des Windes umgestürzt. Die noch standen, hatten zerrissene Kronen, ihre Äste hingen wie Fetzen an den Stämmen herunter. Über allem lag die Stille eines Friedhofs, Geräusche, die das Leben im Wald bezeugten, fehlten. Vögel, die hier gebrütet hatten, mussten woanders neu anfangen, ebenso die Tiere, die auf dem Boden lebten. Seit dem Sturm waren mehrere Wochen vergangen, aber die Forstverwaltung hatte es noch nicht geschafft, die Waldwege freizuräumen, nur der Hauptweg war notdürftig freigemacht. Man hatte die Baumstämme, die darübergefallen waren, durchgesägt, an den Seiten notdürftig gestapelt und dadurch einen Pfad durch das Chaos geschnitten.
Ein leichter Wind wehte über den Hang. Er brachte den Geruch von frischem Holz mit sich. Der Wald war hier zwar gestorben, aber er hatte noch nicht angefangen zu vermodern. In der Luft schwebte ein Raubvogel, der den Wirrwarr unter sich beobachtete, vielleicht hoffte er auf eine mühelose Mahlzeit – ein verendetes Kleintier, das ein Opfer der umstürzenden Bäume geworden war.