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Tashina legte die Hände auf den Leib, in dem sie das neue Leben schützte, ihr Leben, Inya-he-yukans Leben, das Leben eines Kindes, eines Indianers, eines Menschen, in der Prärie gezeugt, aufwachsend künftig zwischen Not und Hoffnung, Gefahren und Liebe. Sie wartete am kommenden Tag auf das Wunder, von dem auch die klügsten Geister noch nicht wussten, ob es eine Frau sein würde oder ein Mann, zart oder stark, glücklich oder unglücklich, liebend oder hassend, lange lebend oder bald vergehend.
Aber Tashina, die schon Mutter war, wusste, dass sie wiederum Mutter sein würde. Sie hatte keine Angst vor den Schmerzen.
Sie sah die Weite der Prärie, sie fühlte die Kälte der heraufziehenden Nacht, die ihr Blut rascher zu pulsen zwang, sie spürte den Duft der Erde, des Wassers, die von fernher ziehenden Wellen des Windes, und ihre Füße fühlten das schlaffe Gras, grüne Spitzen, stachlige Blätter. Sie war eins damit. Mit dem Wind kam ein letztes dumpfes Brüllen der Büffel, abendlicher Ruf. Tashina sandte ihn in Gedanken zu ihrem Mann, der als Traum neben ihr stand: »Inya-he-yukan«– das hieß »Stein hat Hörner«, die weißen Männer sagten Stonehorn, Steinhorn, oder Stone with horns, Stein mit Hörnern. Das galt alles gleich, eins wie das andere, für seine nicht bezwingbare Seele. Sein Körper aber lag in Schienen und Binden, ausgestreckt und geradegerichtet, in künstlicher Luft, im genormten Bett einer unter vielen andern, hineinsinkend in eine neue Zimmernacht, vor sich den Morgen mit Gefäßen und Instrumenten und fremden Geistern, die mit seinem Körper ihr künstliches Spiel treiben konnten.