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»Wieso eingesperrt?«
»Reservation.«
»Ach, Sie sind Reservationsindianer?«
»Ja.«
»Hätte ich nicht gedacht. Aber Sie können das Gefängnis verlassen, wenn Sie wollen.«
»Ja. Aber wenn meine Erwartungen nun schon angepasst sind?«
»Sie haben recht. Dann bleiben Sie.«
»Wenn ich aber bleibe und dabei andere Erwartungen entwickle?«
»Das können Sie nur, wenn Sie die Umwelt außerhalb der Reservation kennengelernt haben.«
»Oder wenn ich die Geschichte meines Stammes kenne.«
»Sie können sich doch nicht wünschen, wieder primitiv zu leben – ich meine, ohne Bad, ohne elektrisches Licht, ohne Staubsauger.«
»Aber so leben doch die meisten von uns.«
»Tatsächlich?«
»Tatsächlich.«
»Dann sind Sie glücklich, weil Ihnen Ihr altes Leben erhalten geblieben ist.«
»Sie können es auch so auffassen. Es fehlt nur etwas: die Freiheit.«
»Sie leben im freiesten Lande der Welt.«
»Ja, das merken wir jeden Tag.«
»Wie wundervoll, sich dessen immer wieder bewusst zu sein.«
Joe hatte mit dem Studenten gespielt; das Spiel hatte ihm ein gewisses, wenn auch sarkastisches Vergnügen gemacht. Als sein Bettnachbar entlassen und ein neuer Patient hereingelegt wurde, veränderte sich auf einmal die Atmosphäre.