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Da war er wieder, dieser Teil der Wortfamilie. Hervorgegangen aus dem Ortsnamen Sparta. Von hier, dem beschaulichen Griechenland, nahm die Bewegung ihren Lauf und machte vor meinem Leben nicht Halt. Heute stehe ich am Ortseingang mit dem in meinen Ohren so verheißungsvollen Namen Olympia. Ein kleines verschlafenes Nest. Mit niedlichen Pensionen für den einen oder anderen Wanderer oder anderweitig aktiv Reisenden. Denn ganz ehrlich. Hier braucht man heute ohne atmungsaktive Kleidung und einem Gelsohlen-Leichtlaufschuh gar nicht erst aufzuschlagen. Hm, haben wir gar nicht bei uns und sind trotzdem da. Halt inkognito. Es sieht uns ja keiner, weil einfach niemand da ist.

In diesen Tagen, kurz vor dem Jahreswechsel, hat man offensichtlich auch hier anderes zu tun, als durch die altehrwürdigen Säulenreste zu joggen. Wäre das Wort verschlafen noch nicht erfunden, so wäre jetzt und hier sein Geburtsmoment. Stille herrscht, wolkenverhangener Himmel gibt der Szene einen Hauch von Düsternis und Geheimniskrämerei zu gleichen Anteilen. Hier schlendert ein Hund umher, hebt sein Bein an einer der vielen umgestürzten Säulen. Nicht minder verträumt der Ort, der alle vier Jahre für Aufsehen sorgt. Dort, wo das Olympische Feuer entfacht wird, um von hier aus in die Welt getragen zu werden. Von einem Fackelträgerarm zum nächsten. Doch auch der Platz, an dem der Parabolspiegel aufgestellt wird, um mit Hilfe der Sonnenstrahlen das Olympische Feuer zu entfachen, hält Winterschlaf und widmet sich ganz seiner inneren Einkehr.

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