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Los geht es mit dem Erklären. Was wir so vorhaben und warum das ganze Projekt. Die beiden hören aufmerksam zu, lieben unsere Idee und viel mehr noch, dass sie die ersten sind, mit denen wir kochen. Die Messlatte legen sie selbst dahin, wo sie mögen. Alles auf Anfang und alles auf Start: Lieblingsrezepte aus dem Hirn kramen, Einkaufsliste schreiben, Autoscheibe frei kratzen, Motor starten und ab durchs Winter-Nachmittags-Lichtermeer Istanbuls. Gemüse kaufen, vom ganz frischen, Fleisch dazu, getrocknete Kräuter, Reis, Zucker und vieles mehr. Die offenen Besorgungen auf unserem Zettel werden weniger, der Platz im Kofferraum auch. Es scheint, als wollten wir halb Istanbul verköstigen. Also doch gleich mal ganz nach oben gelegt, die Latte der Kochkunst. Zurückgekehrt erst mal einen Ouzo als Startschuss, während Özlem konzentriert mit ihrer Mutter telefoniert. Wie genau mache ich die Grundsubstanz hier? Und wie ist die Abfolge der Schritte da? Gekocht die halbe Nacht, gegessen in der zweiten Hälfte, fallen wir überglücklich satt am frühen Morgen in die Federn. Unsere Arbeit ist getan, die unserer Mägen noch lange nicht. Die Premiere ist gelungen. Der Anfang ist gemacht. Unser Kochprojekt beginnt zu leben. An einem Winternachmittag kühn zu Hause erdacht, wird es nun langsam real. Wenn wir beginnen, an uns und unser Projekt zu glauben, tun es die anderen garantiert auch. Es ist wie im richtigen Leben.

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