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Später sind wir in solchen Situationen geschickter. Wir geben Einheimischen an diesen Orten unser Telefon in die Hand. Die können dann jeweils erklären, wo wir gerade sind. Doch soweit waren wir in dem Moment noch nicht. Und trotzdem geschah das Wunder und Veli stand irgendwann vor uns. Einer der seltsamen Augenblicke, die einem bewusst nur auf Reisen zu begegnen scheinen. Die Fügungen, die den wundersamen Reiz dessen ausmachen, dass es immer weitergeht.

Jahrelang nicht gesehen und doch gleich in die Arme geschlossen finden wir uns später in der Wohnung von Özlem und Veli wieder. Unseren Leo im bewachten Gelände des Hauses zu parken, ist uns tatsächlich gelungen. Obwohl so manche Ecke des Gebäudes zu weit vorstand und einige Balkone gefährlich nah an Leos Haut zu schrammen drohten. Millimeterarbeit mit Schrecksekunden, in denen wir uns anschickten, unseren elefantengleichen Leo durch einen Edelporzellanladen zu rangieren. Doch irgendwann war es gut.

Schließlich stand das Essen auf dem Tisch und wir hatten zu kommen. Ehrlich, ich fühlte mich wie im Paradies. Warme Wohnung, schön gedeckter Tisch, wohlige Atmosphäre, weiches Bett. Keine klammen Klamotten, feuchtkalten Betten und eiskalten Füße, die sich nach Wärme sehnen. Alles da, alles gut. Ich bin selig und augenblicklich hundemüde. Trotzdem retten wir mit unseren Gesprächen in dieser Nacht noch schnell mal die Welt, leeren die eine oder andere Weinflasche und fallen ins Bett, nicht ohne uns zu schwören, dass morgen unser Kochprojekt steigt. Noch im Bett reden wir darüber, dass es eben für alles den passenden Moment geben müsse und der nun hier gekommen sei. Silk Route Cooking startet in Istanbul, gemeinsam mit Veli und Özlem. Zwei Industriedesigner für Waschmaschinen, Radios, Toaster und Co. Sowie engagiert im Betreuen von Großprojekten, wie dem Bau eines kompletten Hotels mit allem Pi, Pa, Po. Nicht schlecht Herr Specht. Obwohl bei beiden der Samstag ein selbstverständlicher Arbeitstag ist, nehmen sie Urlaub, denn es wird gekocht.

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