Читать книгу Hotel Z. Erzählung онлайн
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Maria stapfte weiter, auf das Rattenschwänzchen zu. Jetzt, wo er nur eine Badehose anhatte, sah man, dass er ein rechtes Bäuchlein vor sich hertrug. Er saß zusammengekauert auf einem Stuhl an der Längsseite des Pools. Für einen kurzen Augenblick überkam Maria Mitleid mit ihm, weil er so traurig und gedankenverloren aufs Wasser schaute.
„Haben Sie hier in den Gärten uriniert?“, fragte sie halblaut und nicht so streng.
Schreckhaft hob Rüdiger den Kopf: „Ich …“ Weiter kam er nicht. Dass er tief errötete, war Maria Antwort genug.
Der blonde Schönling hatte es sich auf einer Liege auf der Längsseite des Pools bequem gemacht, die im prallen Sonnenlicht lag. Noch bevor sie ihn erreicht hatte, stand er auf und nahm seine Sonnenbrille ab. An den Spitzen seiner dichten Wimpern funkelten Wassertropfen. Ozeanblaue Augen fixierten sie mit Neugier. Der Schöne trug kanariengelbe Swimshorts, auf denen ein kleiner Vogel mit weit aufgerissenem Schnabel als Logo angebracht war. Maria zwang sich, nicht in Richtung Badehose zu schauen. Wasser glänzte auf seiner bronzefarbenen Haut. Offenbar war er gerade aus dem Pool gestiegen. Er lächelte, so eine Unverschämtheit, dachte Maria, wenn er wenigstens den Anstand gehabt hätte zu grinsen. Aber da war ein echtes Lächeln und da waren Zähne aus Elfenbein, nur viel weißer.