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Auch für Bergsteiger ist der Aoraki/​Mount Cook eine gerne gewählte Herausforderung. Die Erstbesteigung fand 1884 durch drei Einheimische statt. Sir Edmund Hillary übte schließlich 1948 zusammen mit seinem Kollegen Tenzing Norgay am Mount Cook für seine Everest-Expedition. Bekanntermaßen erfolgreich: Hillary und Norgay waren 1953 die nachweislich ersten Menschen auf dem Everest.

Wer nicht der große Bergsteiger ist, dafür aber das nötige Kleingeld hat, kann mit einem der zahlreichen Unternehmen einen „Scenic Flight“ buchen. Die nicht ganz billigen Panoramaflüge starten im Flugzeug oder im Helikopter von allen möglichen Orten. Uns fehlen allerdings sowohl die bergsteigerischen Ambitionen und Fähigkeiten als auch besagtes Kleingeld, so dass wir lediglich an den vielen Werbetafeln für das teure Panorama vorbeifahren. Im Mount Cook Village wollen wir das „Sir Edmund Hillary Alpine Centre“ besuchen. Das Museum – so erfahren wir vor Ort – ist allerdings nicht ganz billig. Daher entscheiden wir uns dazu, das Geld zu sparen und stromern stattdessen nur durch den Souvenir-Shop. Vielleicht die falsche Entscheidung, denn so sitzen wir später wieder im Wagen und sind von unserem eigenen Tagesprogramm enttäuscht. Wir waren weder wandern noch im Museum. Immerhin entscheiden wir uns spontan, dem Wegweiser zum Tasman Glacier zu folgen. Über eine kurvige Schotterpiste – zu diesem Zeitpunkt noch ein Novum und eine Besonderheit für uns – fahren wir zum Parkplatz und laufen den 15-minütigen Weg bergauf. Oben bietet sich uns nicht nur ein toller Blick auf die Rückseite des Mount Cook, sondern auch ein See mit Eisbergen. Eisberge? Also fast: Der Tasman Glacier verlief einst durch das gesamte große Tal bis zum Lake Pukaki. Heute, im Jahr 2013, ist das Eis schon weit zurückgeschmolzen. Dort, wo der Gletscher noch vor wenigen Jahren war, lag er allerdings waagerecht in seinem Becken. Durch die Erderwärmung taute er daher nicht wie andere Gletscher, von unten nach oben, sondern von oben nach unten. Dadurch wirkt es heute so, als würden die letzten Eisreste wie Eisberge aus dem Gletschersee des bereits geschmolzenen Eises herausragen. Außerdem brechen immer wieder größere Eisbrocken vom Ende des Gletschers ab und schwimmen dann im Lake Tasman, dem beschriebenen See, bis sie wegschmelzen. Ein Naturschauspiel, das so äußerst selten ist und wohl in wenigen Jahren gänzlich verschwunden sein wird. Drumherum liegt viel Geröll, das durch das schmelzende Eis freigelegt wurde. Dieses Geröll bedeckt aber nicht nur Erde, sondern vor allem Tonnen von Eis, das es gleichzeitig gegen die Sonneneinstrahlung schützt. Man geht davon aus, so lernen wir, dass der Gletscher an manchen Stellen noch etwa 600 Meter dick ist. Wir verlassen den Tasman Glacier und fahren weiter. Anstatt am DOC-Campingplatz „White Horse Hill“ zu nächtigen, fahren wir wieder entlang des Lake Pukaki in Richtung State Highway nach Cromwell, wo unsere nächste Wwoofing-Stelle liegt.

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