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Eddie kämpft am Abgrund

Aller guten Dinge sind drei – so ist es auch bei den blauen Seen in der Mitte der Südinsel. Nach Tekapo und Pukaki besuchen wir daher auch den Lake Ohau. Es ist der kleinste der drei Wasserreservoirs und Energieträgern und liegt vom State Highway etwas abgelegen, so dass sich kaum Touristen und keine Busse hierher verirren. Wir hatten ursprünglich mal vor, eine Wanderung an einem der steilen Hänge, die um den See herum liegen, zu machen – allerdings sehe ich an der Straße ein Hinweisschild auf das Lake Ohau Skifield. Schon vor unserer Ankunft in Neuseeland wollte ich gerne einmal in dieser Zeit Ski laufen, quasi im deutschen Sommer. Ist dies nun meine Chance? Schnell google ich mit dem Handy das Skigebiet: Ein kleines Gebiet mit nur zwei Liften und erschwinglichen Preisen. Geöffnet ist es auch, wie ich über das Telefon herausfinde. Maria, die weniger skibegeistert ist, gibt ihr „okay“ und möchte so lange im Wagen oder auf einer Hütte warten. Also nichts wie hin! Wandern können wir ja danach immer noch. Da die Pisten oberhalb des Sees liegen, etwa 400 Meter höher, muss man hinauf fahren. Direkt nach der Abzweigung ist die Straße nicht mehr asphaltiert, sondern führt über Felsen und Schotter. Schafft unser Van das? Sicherheitshalber rufe ich nochmals an. „Natürlich, da sind viele Vans auf dem Parkplatz“, lautet die Antwort. Also los. Noch bevor es bergauf geht, müssen wir durch einen etwa 25 Zentimeter tiefen Fluss. Na klasse! Wir machen das, was wir zu Hause nie gemacht hätten und fahren durch die Furt. Den Wagen treiben wir mit streckenweise unter 15 Kilometern pro Stunde den Berg hinauf. Die Straße, eine Schotterpiste, anderthalb Autos breit und ohne jegliche Leitplanken oder dergleichen, ist ein Abenteuer und erst recht ein Riesenerlebnis. Auch der Blick ist das Ganze definitiv wert! Nach 35 Minuten erreichen wir den Parkplatz und stellen uns zwischen zwei große Geländewagen. Ich sehe weit und breit keinen einzigen Van – egal, wir haben es geschafft und ich will auf die Piste. Von Skiern und Schuhen über eine vernünftige Ski-Jacke bis hin zu Brille und Handschuhen – alles kann ich mir im Lake Ohau Skifield leihen. Das international besetzte Team ist freundlich und offen. Als ich endlich auf den Schnee komme, ist natürlich der einzige Sessellift gerade kaputt. Also fahre ich einige Male den kurzen Schlepplift. Dann geht es endlich bis ganz nach oben. Der Blick ist sensationell und sogar die Sonne kommt heraus. Durch schweren Frühlingsschnee drehe ich meine Kurven und kann die Augen nur schwer vom unter mir liegenden Blau des Sees abwenden. Für nur zwei Lifte bietet das Skigebiet eine bemerkenswert große Auswahl an Pisten – fast alle der insgesamt vierzehn möglichen Pisten sind zwei Wochen vor Saisonende noch geöffnet. Während sich zur Hochsaison um die 350 Skiverrückte die Pisten herunterstürzen, sind es heute nur 30. Jeder Skiläufer muss sich eintragen. Daher bin ich eindeutig der Letzte, der nach drei Stunden doch noch vor dem Regen flüchtet, denn dieser hatte irgendwann eingesetzt und dem Schnee zugesetzt. Feierabend für heute – auch für die Angestellten. „Der Regen hört eh nicht mehr auf“, sagt der Kanadier und nimmt meine Skischuhe wieder an sich. Im Regen fahren wir dann also wieder den Schotterweg hinunter. Wasser und Schlamm fließen fast schneller den Berg hinab als wir rollen. In aller Vorsicht kommen wir unten wieder an. Hinter uns ist auch schon der Kleinbus mit dem Personal drin – sowas gibt’s vermutlich auch wirklich nur in Neuseeland. Noch eine letzte Bemerkung zu der Straße: Wir hatten noch Glück! Üblicherweise liegt auf dem Weg dick Schnee. Ohne Ketten sei dann dort kein Hochkommen – aber keine Sorge: Schneekettenverleih (inklusive Montage) gibt es in der dazugehörigen Lake Ohau Lodge am Fuße des Berges.

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