Читать книгу Schule aus, Neuseeland ruft 2.. Work & Travel am schönsten Ende der Welt; 2. Aufl. онлайн
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Ein nächster Höhepunkt sollen die Clifden Caves sein. Die nicht erschlossene Höhlenformation bei Clifden lockt uns. Zwar solle man sich, so empfiehlt der Reiseführer, vorher in der nächsten Touristen-Info erkundigen, doch diese liegt kilometerweit entfernt in Tuatapere. Wir versuchen daher unser Glück auf eigene Faust – aber nach zehn Metern ist Schluss. Zu dunkel, unsere Lampe nicht hell genug und man müsste schon jetzt kriechen. Stattdessen statten wir einer der groß ausgeschilderten Brücke einen Besuch ab. Die 1899 erbaute Clifden Suspension Bridge bietet allerdings auch nicht viel mehr als eine 114 Jahre alte Flussüberquerung. Es scheint nicht ganz grundlos zu sein, dass hier kaum Touristen sind. Interessant wäre sicherlich der tiefste See Neuseelands, der Lake Hauroko, gewesen. Allerdings schrecken uns die dreißig Kilometer Schotterpiste ab: Wir wollen Eddie nicht unnötig belasten.
Der Eingang der Clifden Caves
Der nächste Halt auf der Southern Scenic Route ist Tuatapere. Obwohl dieses Farmer-Städtchen mit etwa 700 Einwohnern gar nicht allzu klein ist, ist Tuatapere, plump gesagt, „das letzte Loch“. Es wirkt verarmt, verlassen und bietet auch sonst nicht viel. Einzige Ausnahme sind natürlich die bekannten Tuatapere-Würstchen, die auch tatsächlich nicht schlecht sein sollen, wie wir hören. Wir lassen uns diesen Gaumenschmaus aber mit deutscher Bratwurst-Arroganz entgehen und schauen stattdessen in der Touristen-Info vorbei. Mit ziemlich großer Sicherheit gehören wir zu den ersten Besuchern des Tages. Trotzdem telefoniert die Dame hinter dem Schreibtisch durchgehend, ohne jegliches Interesse zu zeigen – und das für eine halbe Stunde, bis wir entnervt gehen. Angeschlossen an das Informations-Büro ist ein kleines „Museum“, das vor uns ebenfalls von niemandem besucht worden ist – und das schon seit Tagen. Als wir den kühlen und verstaubten Raum betreten, wollen die Neon-Röhren nicht so richtig angehen. Manche flackern verzweifelt, andere haben schon ganz den Geist aufgegeben. Zu sehen sind Exponate aus der Zeit der Baumfäller-Arbeiten in Tuatapere: verrostete Motorsägen. Der Besuch des Museums lohnt sich also aus historischen Gesichtspunkten nicht wirklich – um einmal zu sehen, was man alles als „Museum“ bezeichnen kann, ist ein Besuch aber recht amüsant (auch wenn man ein Stück weit Verständnis haben muss für ein Land, das erst im späten 18. Jahrhundert von Europäern besiedelt wurde).