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Und es wurde gut. So gut, dass er danach eine kleine Leinwand bearbeitete, diesmal mit Ölfarben, von denen er noch genügend vorrätig hatte. Katze in Öl. Seine Gesichtsmuskeln verzogen sich zu einem Grinsen, das er sich selten gestattete, doch diesen Gedanken fand er amüsant. «Katze in Öl» klang wie ein Gericht.

Dann erstarb sein Grinsen wieder, denn ihm fielen die «Dachhasen» wieder ein, wie die geschlachteten Katzen genannt wurden, die man bisweilen in der Not anstelle eines Hasenbratens aß. Auch sein Vater hatte dies einmal versucht, doch Victor hatte keinen Bissen davon angerührt, weil er gesehen hatte, wie sein Vater die streunende Katze eingefangen hatte. Er hatte gehofft, ein wenig mit ihr spielen zu können, doch sie war mit einem Mal wie vom Erdboden verschluckt, und als er seinen Vater danach fragte, blieb dieser ihm eine Antwort schuldig. Das war für Victor Antwort genug gewesen.

Der Katze, die sich nun wohlig bei ihm auf dem Bett räkelte, würde dieses Schicksal hoffentlich erspart bleiben. Sie war so anmutig. Viel zu sauber und wohlgenährt für einen Streuner, fiel ihm plötzlich auf. Die Katzen seiner Kindheit waren zum großen Teil struppig und abgemagert gewesen, mit Augen ohne jeden Glanz. Diese hier wirkte, als würde sie jeden Tag nur das beste Futter erhalten, ohne darum kämpfen zu müssen.

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