Читать книгу Kunstmord. Kappes 11. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1930) онлайн
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Ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken. Etwas war heruntergefallen, und als er durch die Dachluke spähte, sah er eine Katze, die zu ihm hinunterschaute. Ganz entgegen seiner Gewohnheit öffnete er die Luke und ließ die Katze hinein. Warum er das tat, wusste er nicht. Es musste damit zusammenhängen, dass Katzenbilder einen immer größeren Raum bei seiner Malerei einnahmen.
Vielleicht lag es aber auch an Sól. Er hatte der Sonnengöttin katzenhafte Züge gegeben, obgleich nichts in der nordischen Mythologie darauf hindeutete, dass eine solche Verwandtschaft bestand. Doch das war seine Interpretation. Die Sonne buchstäblich als schöner Schein. Sie scheint gut zu sein, zumindest für das Leben auf der Erde. Doch sie vernichtet mit ihrem Feuer alles, was es wagt, ihr zu nahe zu kommen.
Rasch holte er den Skizzenblock, während die Farben auf der Leinwand trockneten. Die Katze tat ihm den Gefallen, sich in einer Ecke wohlig zusammenzurollen, so dass er sich mit seinem Block setzen und die rabenschwarze Schönheit mit Kohlestrichen aufs Papier bannen konnte.