Читать книгу Kunstmord. Kappes 11. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1930) онлайн
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Er versuchte, wieder einzuschlafen, doch da ihm das nicht gelingen wollte, ging er an seine Staffelei und sah das unvollendete Bild an. Er stellte es beiseite und nahm eine neue Leinwand.
Er musste darauf achten, nicht zu verschwenderisch mit seinen Malutensilien umzugehen, vor allem, da ein entfernter Freund ihm diese sensationelle Farbe besorgt hatte, die kürzlich erst erfunden worden war und noch nicht industriell hergestellt wurde. Die Farbpigmente waren nicht anders als in Ölfarben, doch das Bindemittel war ein völlig anderes: ein Kunstharz, das biegsam und elastisch blieb. Das Beste daran war, dass die Farben mit diesem Acrylat wasserlöslich wurden und somit viel einfacher zu handhaben waren, weil auch die Pinsel nicht mehr mit Terpentin gereinigt werden mussten. Da der Wasseranteil der Acrylfarbe rasch verdunstete, konnte man die Farben bereits nach ungefähr fünfzehn Minuten übermalen. Das beschleunigte den Schaffensprozess. Außerdem leuchteten die Farben beinahe überirdisch.
Er hatte die Farben zunächst skeptisch ausprobiert und war nun mehr als begeistert. Er hätte mit Öl- oder gar Aquarellfarbe kein Gemälde wie Sól schaffen können. Und nun wollte er mehr.