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Grimbert überfliegt die Beschreibung des »Marseiller Modells«: Die Geschäftstätigkeiten von Hafen und Industrie sind stark verflochten, da der Hafen die verarbeitende Industrie mit landwirtschaftlichen Rohstoffen aus den Tropen versorgt. Als das Hafengeschäft nachlässt, geht die davon abhängige Industrietätigkeit zurück, die Krise setzt ein. Der Artikel ist von 1964, und da ist die Krise schon da? Wir befinden uns seit zehn Jahren in der Krise und es geht einfach so weiter? Was treiben die eigentlich da oben? Ein traumverlorener Moment, dann nimmt Grimbert seine Lektüre wieder auf. Der Journalist fragt nach den Gründen: Zusammenbruch des Kolonialreichs und Industrialisierung der Dritten Welt, die die Versorgung mit Rohstoffen versiegen lassen? Nein. Die Hauptursache des Niedergangs von Marseille ist das Scheitern seiner wirtschaftlichen Eliten, schreibt er: »Ein Familienkapitalismus, der sich durch die Nachfolge von drei oder vier Generationen an der Firmenspitze überlebt hat, jeglichem Wandel misstrauisch gegenübersteht und lieber in Immobilien als in Industrie investiert, und Erben, die sich in die freien Berufe flüchten.«