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Kindberg um 1830, aus: „Lithografirte Ansichten der Steiermark“, J. F. Kaiser

Es vergingen fünf Wochen, dann wurden von zwei Bauern entscheidende Hinweise zur Aufklärung der Gräueltat erbracht. Paul Reininger, ein Knecht und Kartenspieler, sei der Mörder, waren sich die beiden sicher. An jenem Tag, an dem Magdalena Angerer verschwand, haben sie ihn in einem Gasthaus angetroffen, wo er sehr viel getrunken und sein ganzes Geld verspielt hat, erzählten die Bauern am Gericht. Am Nachmittag wurde Reininger dann an jener Stelle gesehen, wo später die Tote gefunden wurde. Es folgte eine genaue Untersuchung, bei der die Habseligkeiten des Beschuldigten überprüft wurden. Dabei wurden in einer Truhe blutige Kleider der ermordeten Braut, ihr Kranz und die Hälfte eines kleinen menschlichen Herzens gefunden. Zur Rede gestellt, gestand er nicht nur diese Tat, sondern enthüllte gleich die ganze Bandbreite seiner Verbrechen, die er in den letzten sieben Jahren verübt hatte: Paul Reininger hatte sechs Frauen im Alter zwischen 25 und 32 Jahren getötet. Der irre Mörder wurde im Juli 1786 im Schloss Wieden bei Kapfenberg einem peinlichen Verhör unterzogen. Kaltblütig soll er die weiteren fünf Morde geschildert haben.

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