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Blätter zur Geschichte und Heimatkunde der Alpenländer, Beilage zum „Grazer Tagblatt“ vom 29. Jänner 1911
Am Fronleichnamstag 1779 sei er zum ersten Mal mit einem Messer auf eine Dienstmagd losgegangen. Er habe eine gewisse Konstanzia P. in einen Wald gezerrt und konnte sie noch zu einem Liebesspiel überreden, teilte er dem Gericht ungerührt mit. Die Vorwürfe, die sie ihm wegen seiner Trunksucht machte, wollte er sich aber nicht anhören. Nachdem er sie erstochen hatte, bedeckte er ihre Leiche mit Gesträuch und ging nach Hause.
Drei Jahre später verübte er seinen zweiten Mord. Nach einer Tanzunterhaltung erwürgte er ein Badstubenweib, nachdem er wieder einmal sein ganzes Geld verspielt und versoffen hatte. Die paar Gulden, die sie bei sich hatte, steckte er in seine Tasche.
Die nächste grausame Tat, die der Knecht beging, geschah noch im selben Jahr. Wieder war es der Fronleichnamstag und wieder befand er sich in stark alkoholisiertem Zustand. Besonders tragisch war in diesem Falle, dass das Opfer ein erst sieben- oder achtjähriges Mädchen war. Die kleine Elisabeth Leitner traf er beim Schafe- und Ziegenhüten auf einer Wiese an und luchste ihr einen Ziegenbock ab, den er an Ort und Stelle schlachten wollte. Die Kleine fragte nach dem Grund des überstürzten Vorhabens, da packte er sie und stach ihr mit seinem Messer in den Hals. Dann schnitt er dem Mädchen das Herz aus dem Leib und verspeiste es zur Hälfte. Die andere Hälfte des kleinen Herzens wurde Jahre später bei seiner Verhaftung in erwähnter Truhe gefunden. Der Mord an dem Kind ereignete sich nahe dem Weg zum Herzogsberg, welcher später den Namen „Herzlfresserweg“ erhalten sollte.