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Sehr zu unserer Beruhigung stabilisiert sich Steffens Lage, werden die Schmerzen erträglich. Für ein paar Minuten ruht er sich auf der Pritsche aus, trinkt etwas Tee. Nach einer Viertelstunde beschließen wir beide, dass es besser für ihn sei, in tiefere Lagen, ins Tal zu kommen. Der Sauerstoffgehalt hier oben ist sehr gering, mit jedem Meter tiefer wird es besser. Das kann Steffen zumindest nicht schaden.

Ich helfe ihm auf sein Motorrad. Zum Glück springt es ohne Murren an und Steffen entschwindet mit dem Mut des Verzweifelten talwärts. Nun heißt es, auf John und Gumbu zu warten. So sehr ihre Verspätung mir in all den Tagen gefallen hat, jetzt nervt sie! Wo bleiben sie nur? Die Strecke vom Kloster Rhongbuk am Everest ist in einem katastrophalen Zustand. An einer Stelle versucht man, einen abenteuerlichen, kleinen Tunnel in den Fels zu sprengen. Aber heute gab es keine Detonationen, also auch keine kurzfristigen Sperrungen der Strecke.

Jede Minute kommt mir endlos vor. Aber ich habe John versprochen, hier am Pang La auf ihn zu warten, keinen Ärger zu machen. Dennoch, ich will zu Steffen, ihn nicht ausgerechnet jetzt alleine lassen. Mich beschleicht ein schlechtes Gefühl. Steffen hatte die vergangenen acht Tage immer mal wieder Bauchschmerzen. Aber nur für ein oder zwei Stunden. Natürlich haben wir dieser Tatsache Beachtung geschenkt. Und deshalb nimmt er auch bereits seit drei Tagen Antibiotika. Jedoch nicht, weil ein Arzt uns das so geraten hätte. In der Region zwischen dem Shisapangma und dem Everest gibt es keinen Arzt. Und es gibt auch kein Telefon, mit dem wir uns einen ärztlichen Rat hätten holen können. Wir waren und sind auf uns allein gestellt.

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