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Ein paar hundert Kilometer haben wir schon zwischen uns und Moskau gebracht. Ein paar hundert Kilometer, auf denen wir weder ein Rasthaus noch eine Gaststätte gefunden hätten, die zum Haltmachen einladen würden. Weil aber der menschliche Organismus bekanntermaßen auf derlei sowjetisch-russische Gegebenheiten keine Rücksicht nimmt, verhalten wir uns wie trainierte russische Reisende und missbrauchen den Wald für unsere tyrannischen körperlichen Bedürfnisse.

Es ist ein dichter Mischwald, in dem es immer noch duftet – obwohl, wie wir feststellen müssen, an dieser Stelle schon viele Reisende vor uns Halt gemacht haben. Adlerauge wagt sich als Erster hinter einen Baum, die Kartenleserin folgt ihm etwas zögernd nach. Schließlich begebe auch ich mich ins Dickicht – und bin von uns dreien schließlich die Einzige, die es zuwege bringt, in diesem duftenden Wald in einen unangenehm riechenden, klebrigen, angeblich Glück bringenden Haufen zu treten.

Trotz aller Zivilisationsschäden finden wir hier viele Pilze. Schließlich hat es in den vergangenen Wochen oft geregnet. Wären wir noch in Moskaus näherer Umgebung, hätten wir hier keinen einzigen Pilz mehr zu Gesicht bekommen. Doch die eiligen Reisenden können, so wie wir, nichts anfangen mit dem russischen Leibgericht in seiner natürlichen Umgebung. Nur ein Witzbold hat einen großen Pilz ausgerissen und mitten in die Sonne an den Rand des sandigen Waldwegs gestellt.

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