Читать книгу Die Melodie des Mörders. Kriminalroman онлайн
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Erst auf der Dorfstraße fiel das erste Wort zwischen ihnen.
»Ist jemand gestorben?«, fragte Ruth und faltete ihre kräftigen Hände in ihrem Schoß.
Colin hatte nicht vor, um den heißen Brei herumzureden. Nicht bei Ruth. Sie war ihm in der Vergangenheit schon oft eine Hilfe gewesen. Sie verfügte nicht nur über ein beeindruckendes Hintergrundwissen, wenn es um die Dorfbewohner ging, sie hatte auch einen scharfen Verstand und eine Gabe, die Dinge von allen Seiten zu betrachten.
»Clifford St. Clare ist tot. Jemand hat ihm eine ausgemusterte Orgelpfeife über den Kopf gezogen. Jasper möchte, dass ich den Mörder seines Freundes und Organisten finde.«
»Natürlich möchte er das. Nicht zuletzt, weil er dann ebenfalls wieder Detektiv spielen darf. Jasper ist so leicht zu durchschauen. Auch wenn der Tod Cliffords ihn wirklich getroffen haben wird. Die beiden mochten einander.« Ruth strich sich über ihren Bürstenschnitt, der ihr ein maskulines Aussehen verlieh, und fuhr fort, bevor Colin etwas sagen konnte. »Clifford war Jaspers Freund. Aber es war eine Freundschaft, in der eine gewisse Distanz gewahrt wurde. Jeder im Dorf versuchte, eine gewisse Distanz zu Clifford zu wahren. Aus Selbstschutz. Clifford war ein einsamer Mensch, der unter dieser Einsamkeit litt. Er nutzte jede Chance, um die Abende nicht allein verbringen zu müssen. Wenn man ihm keine Grenzen setzte, fand man ihn allabendlich auf der eigenen Sofakante vor. Jasper war in seiner Freundschaft zu Clifford genauso auf Abstand bedacht wie wir anderen auch.«